Gratkorn Info 2/2020
Kindergärten/Schulen 2/2020 29 „Home office“ war das neue Arbeiten und wer es konnte, war nun von zu Hause tätig. Auch für Lehrer und Schüler ergab sich eine neue Situation und damit neue Herausforderungen. „Home schooling“ war angesagt. Doch wie? Es gab bis dato keine Vergleichsmöglichkeiten und keine Erfahrungswerte. Innerhalb eines Wochenendes musste der Unterricht auf neue, unbekannte Beine ge- stellt werden, von denen niemand wusste, ob sie tragfähig sein würden. Vor allem für die älteren Pädagogen stellte dies eine im- mense Umstellung und Herausforderung dar. „Wir alle wurden im Unterrichten um zehn Jahre nach vor katapultiert. Und das in vier Tagen“, erzählt Direktor OSR Anton Bradac. Und was soll man sagen: Auftrag ausge- führt. Die Direktion der NMS Gratkorn mitsamt dem Lehrkörper bewältigten diese Challenge in einer bemerkenswerten Ruhe, Strategie und Bravour, von der die Mädchen und Burschen zu Hause maximal profitierten. Arbeitsblätter, Wochenpläne, YouTube Videos, Online-Konferenzen auf diversen Plattformen, jedwede Möglichkeit im Internet oder der Telefonie, sei es Whats- App, Instagram, Facebook, SMS oder Mail, keine Möglichkeit zur Interaktion wurde ausgelassen. „Der Erfolg und die Teilnahme der Schüler sind Belohnung für uns Pädagogen, da wir wissen, dass NMS: Schule 2020 – alles bleibt anders Im Jänner 2020 hörte man in Österreich von einem Virus, der in China ausge - brochen wäre und kein Mensch machte sich Sorgen. Wie weit ist China und was geht das uns an? Innerhalb dreier Monate hat sich das Leben auf diesem Planeten und damit auch für unsere Schulen grundlegend verändert. Lieb gewonnene Traditionen mussten über Bord geworfen und das Leben mit neuen Parametern versehen werden. unsere Botschaft angekommen ist. Dass das österreichische Schulsystem weiterhin aufrecht ist und funktioniert, ist auf die Ar- beit, den Enthusiasmus und den Idealismus der Lehrer zurückzuführen. Wir mussten uns beinahe täglich mit neuen Situationen, Vorschriften und Vorgaben befassen, uns damit auseinandersetzen und sie zum Besten unserer Klientel, den SchülerInnen, ausführen“, sagt Bradac stolz. „Die Mädchen und Burschen waren großteils bei der Sache, engagiert und zielstrebig. Auch hier muss den meisten Beteiligten ein großes Lob ausgesprochen werden. Dass man nie alle erreichen kann, sei hier aus erwähnt, wobei es seltsam anmutet, wenn man bei einer Online- Unterrichtseinheit um 10 Uhr zu hören bekommt, man habe verschlafen oder um die Mittagszeit hört, man müsse jetzt aussteigen, da das Essen auf dem Tisch stehe“, setzt er fort. Reflexionen und Gedanken von NMS-Schülern zum Fernlernen: „Ich finde es gut, dass man länger schlafen kann. Aber in der Schule ist das Lernen besser.“ (Manuel) „Mit den Meetings komme ich eigentlich zurecht, aber in der Klasse macht es mehr Spaß.“ (Jana) „Online lernen macht Spaß, weil man sich die Zeit selber einteilen kann.“ (Mina) „Ich finde es blöd, dass man nicht richtig lernen kann. Aber es ist mal was Neues.“ (Justin) „Eine tolle Alternative, es sei denn, das WLAN fällt aus“ (Daniel) „Zuerst war ich mit der neuen Situation schon ein bisschen überfordert. Man muss sehr diszipliniert sein, um seine Arbeiten zu planen.“ (Fabian) „Ohne LehrerInnen ist hier keine Motivati- on und es ist so ruhig.“ (Vanessa) „Ich vermisse aber nicht, dass ich in der Früh aufstehen muss.“ (Silke) „Das einzig Gute an der Sache ist, dass ich viele Sachen nicht mehr selbstverständlich sehe.“ (Fabian) „Gut funktioniert, dass mir meine Eltern täglich alle Arbeitsblätter ausdrucken und hinlegen.“ (Tobias) „Langsam wird sogar das Fernsehen oder Playstation spielen langweilig.“ (Fabian) „Ich bemühe mich zuhause mehr, dass ich eine schöne Schrift habe.“ (Amil) „Am meisten gefällt mir, dass ich mir zu- hause die Zeit selbst einteilen und daher auch schon am Vormittag meiner Mama am Bauernhof helfen kann.“ (Fabian) „Ich vermisse das gemeinsame Lernen.“ (Vanessa) „Am meisten vermisse ich meine Freunde und das Herumgehen in den Gängen.“ (Lena-Sophie)
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