Bürgermeister Info 3/2020
Gemeindeamt 3/2020 5 Bgm. Helmut Weber im Interview Der Bürgermeister von Gratkorn heißt weiter Helmut Weber (SPÖ). 2015 wurde Weber zum ersten Mal ins Bürgermeisteramt gewählt. In der ver- gangenenAmtsperiode konnte er einige große und kleine Projekte für die MarktgemeindeGratkornauf denWegbringen: Ausbauder Kindergärten, Straßensanierungen sowieVerlegungder neuenKanal- undWasserleitun- gen – all das hängt mit demstetigenWachstumder Gemeinde zusammen. Inder konstituierendenSitzungdesGemeindera- tes am 31. Juli wurde Helmut Weber erneut zum Bürgermeister Gratkorns gewählt. Im Interview erzählt der Politiker über die politischen Heraus- forderungen, die Entwicklungen und Erfolge der letzten fünf Jahre und über seine Pläne für die Zukunft von Gratkorn. Herr Bgm. Weber, bei der Gemeinderatswahl am 28. Juni konnte die SPÖ mit einem Stimmer- gebnis von 48,39% Prozent die Wahl für sich entscheiden. Hat Sie das Ergebnis überrascht? Bgm. Weber: Ich freue mich natürlich über den Wahlerfolg, vor allem, dass es so klar und deutlich ausgefallen ist. Das war ein großer Vertrauens- beweis für die gute Arbeit in den vergangenen fünf Jahren. Unser Kurs und unsere Arbeit für die Marktgemeinde Gratkorn werden offensichtlich honoriert und sollen auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Was war Ihre Motivation, sich nach 2015 noch einmal zur Wahl zu stellen? Bgm. Weber: Als ich vor 15 Jahren mich dazu entschlossen habe, mich in der Gemeindepoli- tik zu engagieren, hätte ich nie daran gedacht einmal selbst Gemeindeoberhaupt zu sein. Ich habe mich damals dafür entschieden, weil ich etwas bewegen wollte. Ich wollte nicht nur da- rüber reden, dass sich etwas verändern muss, sondern auch selbst aktiv werden. Bürgermeister von Gratkorn zu werden, war dann natürlich eine besondere Ehre. Fünf Jahre Bürgermeister sind unglaublich schnell vergangen. In dieser Zeit ist es mir gemeinsam mit meinen Gemeinderats- kollegInnen gelungen, zahlreiche kleinere, aber auch größere Projekte umzusetzen oder zumin- dest auf Schiene zu bringen. An dieser positiven Entwicklung unserer Gemeinde maßgeblich mit- zuwirken, war für mich schließlich der wichtigste Grund, erneut für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Welche Schwerpunkte haben Sie sich für die nächsten Monate gesetzt und worin sehen Sie die größten Herausforderungen? Bgm. Weber: Die Corona-Pandemie hat die Ge- meinde Gratkorn in den vergangenen Wochen und Monaten in vielerlei Hinsicht stark gefordert. Sie wird uns aber auch in der Zukunft noch lange beschäftigen, nämlich wenn es um die Finanzen geht. Allein für heuer muss die Gemeinde mit ei- nem Rückgang an Kommunalsteuererträgen und Ertragsanteilen von ca. 1,5 Mio Euro rechnen – ein Einnahmenausfall, der durch die Finanzhilfen der Bundesregierung viel zu wenig kompensiert wird. Wir haben daher seit der Beginn der Krise nur mehr unbedingt notwendige Ausgaben getätigt bzw. zahlreiche Projekte zeitlich verschoben. In den nächsten Wochen und Monaten gilt es daher besonders verantwortungsbewusst zu wirtschaften und ein wohl- durchdachtes Budget für 2021 zusammenzustellen. Nichtsdestotrotz bin ich durchaus zuversichtlich, dass wir es als Gemeinde mittel- bis langfristig schaf- fen werden, die schwerwie- genden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gut zu bewältigen. Langfristig gedacht: Wo sehen Sie noch Hand- lungsbedarf und welche Projekte möchten Sie in den kommenden fünf Jahren auf den Weg bringen? Bgm. Weber: Für die nächsten fünf Jahre sind mehrere Projekte eingeplant, zwei jedoch, die von besonderer Bedeutung für unsere Gemein- de sind. Der Ausbau des Hochwasserschutzes für Gratkorn hat dabei oberste Priorität. Die Unterlagen zur wasserrechtlichen Genehmigung liegen bei der Bezirkshauptmannschaft auf. Wir hoffen, dass dieses aufwendige Verfahren möglichst rasch positiv erledigt werden kann. Ein weiteres Großprojekt in den kommenden Jahren ist der geplante Neubau der Volksschule. Derzeit werden die Grundlagen zur Bebauung des betroffenen Grundstückes erstellt und der Verkauf der beiden sanierungsbedürftigen be- stehenden Volksschulen auf Schiene gebracht. Allgemein ist es mein Ziel, die hohe Lebensqua- lität und ausgezeichnete Infrastruktur unserer Gemeinde langfristig zu sichern. Und zwar von der Kinderbetreuung, über die Schulen, dem Angebot für die Jugend, bis hin zum Freizeit-, Sport- und Kulturangebot sowie natürlich die Seniorenbetreuung und den Vereinen. Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit an- deren besonders wichtig? Bgm. Weber: Sehr wichtig sind mir Offenheit und Ehrlichkeit. Nur wenn man aufrichtig und mit Anstand miteinander umgeht, können lang- fristig gute Ergebnisse erzielt werden. Abschließend die Frage, was steht ganz oben auf Ihrem Wunschzettel für Gratkorn? Bgm. Weber: Die Zukunft einer Gemeinde kann niemand alleine gestalten. Das geht nur gemeinsam. Deshalb wünsche ich mir, dass sich möglichst viele an der Zukunft unserer Gemeinde beteiligen. Dazu zähle ich die Ge- werbetreibenden, die Bürger und auch alle im Gemeinderat vertretenen Parteien. Denn nur so können wir die zukünftigen Herausforderungen bewältigen und unsere wunderbare Gemeinde noch lebenswerter machen. Vielen Dank für das Gespräch.
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