Bürgermeister Info 3/2021
Gemeindeamt 3/2021 9 Interview mit Bgm. Helmut Weber zum Hochwasserschutz Dult Seit vielen Jahren versucht die Gemeinde den Hochwasserschutz für die Anwohner entlang des Dultbachs zu verbessern. Jetzt zeichnet sich eine Lösung für die derzeitige Situation ab. Wir haben Bürgermeister Helmut Weber zum Stand der Dinge befragt. Hr. Bürgermeister Weber, wie steht es um das Projekt Hochwasserschutz / Rückhaltebecken Dult? Bgm. Helmut Weber: Jetzt gibt es endlich kon- krete Schritte zur Realisierung. Da wir uns schon seit einigen Jahren bemühen, dieses Projekt umzusetzen, freut es mich um so mehr, über erfreuliche Fortschritte berichten zu können. Was hat hier so lange gedauert? Bgm. Helmut Weber: Einer der größten He- rausforderungen bei unserem Projekt waren die fehlenden Grundstücke, die für den Bau notwendig sind. Bei Wasserschutzbauten sind Enteignungsverfahren nicht oder nur kaum möglich und auch ganz und gar nicht in meinem Sinn. Ich setzte immer auf Verhandlungen und Beharrlichkeit und das hat letztendlich auch zum Erfolg geführt. Unlängst konnten wir das letzte notwendige Grundstück ankaufen. Vor Kurzem gab es Probebohrungen in der Dult. Welchen Zweck erfüllten sie? Bgm. Helmut Weber: Diese sogenannten geo- technischen Untersuchungen im Staubereich der Rückhaltebecken und des Dultbaches sind für die Bauten erforderlich und hier sieht auch alles gut aus. HQ 50-Absicherung, was bedeutet das? Bgm. Helmut Weber: Das bedeutet den Schutz vor einem 50-jährlichen auftretenden Hochwas- serereignis. Den angestrebten HQ 100-Schutz (100-jährliches Ereignis) erreichen wir dann mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts. Welche Schritte werden als Nächstes folgen? Bgm. Helmut Weber: Bei der wasserrechtlichen Bewilligung mussten wir noch Ergänzungen ein- reichen. Die naturschutzrechtliche Bewilligung ist ebenso in Bearbeitung. Alle Experten sind zuversichtlich, dass es jetzt sehr rasch gehen kann. Auch der Naturschutz ist hier eine wichtige Komponente, auf die wir größten Wert legen. Gibt es schon einen konkreten Termin für die Fertigstellung? Bgm. Helmut Weber: Wenn die zwei Bewilligun- gen da sind, werden wir sofort mit dem Bau be- ginnen. Wir sind mit den zuständigen Behörden imDauerkontakt und lassen nicht locker. Ich hoffe auf eine Fertigstellung des ersten Bauabschnitts und der damit zusammenhängenden HQ 50-Ab- sicherung vor dem Sommer 2022, also noch vor der nächsten "Hochwassersaison". Sollten noch weitere Auflagen seitens der zuständigen Be - hörden kommen, werden wir alles Notwendige erledigen. Wie sieht es mit den Kosten aus? Bgm. Helmut Weber: Es wurde uns eine 80 %-Förderung von Bund und Land zugesichert. 20 % der Kosten tragen wir selbst. Nachdem unsere Finanzen trotz Corona stabil sind, ist die Finanzierung zu 100 % gesichert. Was bedeutet das Projekt für Sie? Bgm. Helmut Weber: Sicher einen Höhepunkt in meiner Tätigkeit als Bürgermeister. Ich bin sehr froh, dass die Anwohner in der Umgebung des Dultbaches auch bei angekündigtem Starkregen bald wieder ruhig schlafen können. Die Ereig- nisse in vielen Teilen Österreichs und Europas haben gezeigt, welch verheerende Auswirkun- gen Starkregenereignisse haben können. Den bestmöglichen technischen Schutz zu errichten ist unsere Aufgabe. Ich lasse nicht locker, bis endlich ein entsprechender Hochwasserschutz vorhanden ist! (v. l.) Gemeindekassier Günther Bauer, Vbgm. Michael Feldgrill, Bgm. Helmut Weber, GR in Alexandra Brunnthaller, 2. Vbgm. Patrick Sartor und GR in Renate Raspotnig bei einem Lokalaugenschein in der Dult Bgm. Weber mit der Rotationsbohrmaschine Bohrkerne für die geotech- nischen Untersuchungen
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