Bürgermeister Info 4/2021

Gemeindeamt 4/2021 7 Aktuelles zumMurkraftwerk Gratkorn Anfang November ging es mit den Bauarbeiten für das Kraftwerk Gratkorn los. Nach langen Verhandlungen ist es der Marktgemeinde Gratkorn gelungen, noch vor dem Baustart eine Vereinbarung betreffend die Absicherung der Trinkwasserversorgung mit dem Verbund zu treffen. In unmittelbarer Nähe zum künftigen Kraftwerk liegen Trinkwasserbrunnen der Gemeinde, die insgesamt 2/3 der Haushalte in Gratkorn versor- gen. Um sicherzustellen, dass der Kraftwerksbau dieses Trinkwasser nicht gefährdet, musste die Marktgemeinde langwierige Verhandlungen mit dem Verbund betreffend die Absicherung der Trinkwasserversorgung führen. Bürgermeister Helmut Weber: „Wir haben einfach nicht locker gelassen und so konnten erfreu- licherweise diese schwierigen Verhandlungen mit einem positiven Ergebnis für die Gratkorner Bevölkerung abgeschlossen werden.“ Beweissicherungsprogramm Demnach wird durch die abgeschlossene Ver- einbarung das qualitative und quantitative Be- weissicherungsprogramm intensiviert werden. So sollen beispielsweise durch den Einbau von elektromagnetischen Durchflussmessern in jedem Brunnen die Auswirkungen noch detail- lierter erfasst werden. Dynamisierte Drainage Des Weiteren sieht das Projekt eine Herstellung von Drainagen vor, wodurch der Grundwasser- stand fixiert wird und dadurch hohe Grund - wasserstände nach Realisierung des Projekts deutlich niedriger sein werden. Um zu verhin- dern, dass aufgrund der reduzierten Dynamik des Grundwasserspiegels weniger Sauerstoff auf natürlichem Wege vom Grundwasser aufge- nommen wird, wurde eine dynamisierte Drainage vorgesehen. Wasserversorgung über Hochschwab-Süd- Leitung als Sicherheitsnetz vorgesehen Die bestehende Wasserversorgungsanlage wird so vorbereitet, dass für den Fall einer qualitativen und quantitativen Verschlechterung der Wasser- versorgung, die Wasserversorgung über die von der Zentralen Wasserversorgung Hochschwab Süd betriebene Trinkwasserleitung jederzeit möglich sein wird. Experten beruhigen Die Fachexperten gehen grundsätzlich davon aus, dass mit der dynamisierten Drainage die Qualität des Wassers der Brunnen Murlager erhalten bleibt. Für die Überprüfung der Quali- tätsparameter wurde ein Beweissicherungspro- grammmit entsprechenden Interventionswerten festgelegt. Wegenetz wird erweitert Außerdem beinhaltet das Projekt Wasserkraft- werk Gratkorn auch Maßnahmen zur Verbesse- rung des Verkehrswegenetzes. D.h. es wird eine Geh- und Radwegbrücke errichtet, die in späterer Folge ins öffentliche Wegenetz integriert wird. Bgm. Helmut Weber: „Zwar haben uns Experten versichert, dass durch das neue Kraftwerk die Wasserqualität nicht beein- trächtigt wird – wir könnten und wollten hier aber kein Risiko eingehen. Durch unsere Verhandlungen wurde sichergestellt, dass in jedem Fall die hervorragende Trink- wasserqualität in Gratkorn erhalten bleibt. Mein besonderer Dank geht hier an die beiden Vizebürgermeister Michael Feldgrill und Ing. Mag. Patrick Sartor. Durch ihr Verhandlungsge- schick konnte das beste Ergebnis für die Gratkorner Bevölkerung erzielt werden.“ Foto: weyo, stock.adobe.com

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